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Dienstag, 31. Dezember 2013

Mal ein anderer Vorsatz für 2014: Achtsamkeit

Zu Beginn eines neuen Jahres überlegen sich die meisten was sie in der Zukunft anpacken und erreichen wollen. Oft wird daraus eine ziemlich lange Liste an Aufgaben, die hauptsächlich das Ziel verfolgen uns erfolgreicher, begehrenswerter und bewundernswerter zu machen. Denn das alles wird uns ganz sicher glücklicher machen, glauben wir. Glücklich zu sein ist die Motivation. Ohne eine garantierte, allgemein gültige  Lösung ist aber jeder einzelne noch auf der Suche. Reichtum, Schönheit und Macht gelten in der Gesellschaft oft als die anzustrebenden Ziele, aber wir kennen mehr als genug Beispiele von Menschen die eines oder gar alles davon haben und selten hat es ihr Leben zum Glück hin verändert, im Gegenteil manchmal eher zum tragischen. 
Ich glaube das andere Dinge deutlich mehr bedeuten, wie einen Sinn im Leben zu finden, eine Aufgabe um etwas zum großen Ganzen beizutragen. Das Universum verläuft nach Regeln, jedem Impuls folgt eine Ursache-Wirkung-Beziehung. Nicht mal ein Supercomputer, geschweige den ein menschliches Gehirn, könnte alle Ergebnisse aller Ereignisse vorhersagen. Tatenlosigkeit existiert im Prinzip nicht, da auch "Nichtstun" eine Handlung ist. Es bleibt nur alle Dinge nach bestem Wissen und Gewissen zu erfüllen. Aber ist das nicht meistens das eigentliche Problem? Wie erkennt man nun was zu tun ist? 
Achtsamkeit ist der erste Schritt. Die meisten Aufgaben erledigen wir, nachdem wir sie gelernt haben, unbewusst, praktisch im Autopiloten. Das spart unserem Hirn die Rechenleistung jedesmal die Bewegungsabläufe neu einzuüben und ist damit an sich keine schlechte Sache. Aber wenn wir uns ein (schädliches) Muster erst einmal eingeprägt haben werden wir es ganz schlecht wieder los. Wenn wir ehrlich, so richtig ehrlich, unsere unterbewussten Verhaltensweisen hinterfragen basieren viel zu viele auf Vorurteilen, leichtfertigen Annahmen und Verallgemeinerungen, die uns normal gar nicht auffallen. Die erste Übung zu mehr Achtsamkeit ist also die eigenen Gedanken und Emotionen zu beobachten, die im Geist auftauchen, in dem Bewusstsein das sie zwar da sind aber nicht die handelnde Instanz, nicht das beobachtende Bewusstsein sind. Gedanken vergehen, das Selbst bleibt. Oft machen wir das schon ganz unterbewusst, wenn wir in einer aufwühlenden Situation erst einmal tief durchatmen und spüren wie die Gefühle sich wieder beruhigen. Achtsamkeit hilft neben den Gewohnheiten präsent zu sein, sie mit Abstand zu betrachten, und die eigene Entscheidungskraft zu nutzen um konstruktiv zu handeln und destruktives Verhalten abzulegen. Die gute Nachricht, auch durch Studien der modernen Psychotheraphie unterstützt, ist nämlich das man neue Verhaltensweisen kultivieren kann. Dazu braucht man aber Zeit und vor allem Disziplin bis die alten Muster überschrieben sind. 
Achtsamkeit kann unser Leben aber nicht nur in ganz speziellen Situationen bereichern sondern das Erleben der Realität an sich. Auf dem Weg vom Jetzt bis zu der Zeit in der wir planen glücklich zu sein, weil wir dies oder jenes erreicht haben, nehmen wir uns kaum Zeit um den Weg an sich zu genießen. Wir verschwenden also den Hauptteil unseres Lebens in dem wir bereits glücklich sein könnten. Und wer garantiert uns ob wir das Ziel überhaupt erreichen werden? "Ein Hamsterrad hat von innen eine verblüffende Ähnlichkeit mit einer Karriereleiter..." Öfter mal im Moment ankommen kann man, indem man einfach mal tief atmet und versucht seinen Körper zu spüren.
Auch Meditation kann helfen einen ruhigen Platz in sich zu finden, um mit dem "Außen" ein wenig gelassener umgehen zu können. Sehr erfolgreich wird eine davon abgeleitete Form als "Bodyscan" auch im klinischen Bereich zur Therapie von Schmerz- und Depressionpatienten genutzt. Interessant sind die Ähnlichkeiten zur klassischen buddistischen Vipassana-Meditation. Für den Anfang eignet es sich gut ein paar Minuten bewusst den Atem wahrzunehmen. Das ist gar nicht so einfach wie es sich zunächst anhört, überraschend schnell wird man von Gedanken abgelenkt. Aber mit regelmäßigem Üben verbessert man seine Achtsamkeit schnell. Diese Technik lässt sich auch gut auf alltägliche Tätigkeiten übertragen. 
Zwischen 80 und 90 % unserer Gedanken und Sorgen drehen sich um die Vergangenheit, die wir nicht mehr ändern können, und um die Zukunft, die wir noch nicht formen können. Es bleiben also nur 10 bis 20 % um die Gegenwart zu genießen. Es verwundert mich nicht, das es uns so selten gelingt. Aber letztendlich ist das Jetzt die einzige Zeitform, die wir erleben und erfahren können, deswegen denke ich ist der beste Weg für mehr Glück, alle Handlungen bewusster auszuführen. Alle Antworten findet man in der Stille und die Stille findet man in der Achtsamkeit.

Ein glückliches Jahr 2014! Hari Om!

Dienstag, 24. Dezember 2013

Have a tryptophantastic holiday and a happy new year!


Tryptophan ist eine Aminosäure die im Körper für gute Laune sorgt und beruhigend wirkt, weil es in Serotonin umgewandelt wird. Beides kann man in den meist eher turbulenteren, denn besinnlichen Weihnachtstagen gut gebrauchen. Darüber hinaus sagt man ihm auch einen positiven Effekt gegen die Festtagspfunde nach :) ...
Mit der Wintersonnenwende am 21. Dezember beginnen auch die Raunächte die je nach Region bis zum 6. Januar dauern. Sie gehen auf verschiedene europäische Brauchtümer zurück und beschreiben eine besondere Zeit zwischen den Jahren, die weder zum alten noch zum neuen gehören. Perfekt um vergangene Erlebnisse Revue passieren und los zu lassen, Ziele zu überprüfen und frei ins kommende Jahr zu starten. 
Wir wünschen euch besinnliche Feiertage und einen Festabend voll Licht und Freude. Egal wie und wo ihr euren Abend verbringt hoffen wir es ist mit euren lieben Menschen, den das ist was wirklich zählt.

Hari Om!

Sojabella

Einer meiner liebsten Haushalts Gagets ist die Sojabella. Ein vollautomatischer Sojamilchzubereiter, auch wenn ich persönlich eher Nussmilch in allen möglichen Variationen damit zaubere. In nur zehn Minuten hat man die leckerste Mandel- oder Haselnussmilch mit nur zwei Zutaten (Wasser und Nuss) hergestellt, ohne Zucker und Konservierungsmittel :) ihr könnt natürlich auch Soja-, Reismilch und sogar Suppen darin zubereiten. Preislich ist die Milch unschlagbar (ca. 1.30€ zu 3.90€ je Liter). Probiert es einfach mal aus oder informiert euch unter http://www.keimling.de/soyabella.html.

Om Veggie ;)

Sonntag, 22. Dezember 2013

Adho Mukha Svanasana – Der herabschauende Hund




Der herabschauende Hund begegnet einem oft bereits im Sonnengruß. Darüber hinaus ist er aber auch eine einfachere Alternative zum Kopfstand und daher auch eine Umkehrstellung.

Anfangsposition ist der Vierfüßlerstand, die Füße sind etwa eine Fußbreite auseinander, die Finger sind gespreizt die Mittelfinger zeigen nach vorne. Das Gesäß wird langsam nach oben-hinten geschoben und die Beine gestreckt. Besonderes Augenmerk liegt auf dem gestreckten Rücken, der Kopf ist in Verlängerung der Wirbelsäule locker zwischen den Armen und der Blick geht Richtung Knie. Winkelt man die Knie etwas an kann der Rücken noch mehr gestreckt werden. Im Idealfall sind die Fersen auf dem Boden abgesetzt, aber nur wenn der Rücken dabei gerade bleibt. Wenn die Fersen noch abgehoben sind kann abwechselnd die Ferse langsam in Richtung Boden gedrückt werden. Sind die beide Füße ganz am Boden sollten die Füße parallel zueinander sein, nur so werden die Muskel in den Beinrückseiten gleichmäßig gedehnt. Wie immer gilt: leichtes Ziehen geht in Ordnung, schmerzen darf es nicht.

               Ich bin standhaft und unverrückbar.
               Ich stehe mühelos mit beiden Füßen auf dem Boden.
               Ich gebe meine Hilfe und meinen Schutz für Schwächere.
               Ich bin mit Erde und Himmel verbunden.

Wie alle Umkehrstellungen wirkt Adho Mukha Svanasana entlastend auf den Kreislauf, das Blut fließt leichter zurück zum Herzen. Die Lunge wird leichter entleert und die Lungenkapazität erhöht. Die Wirbelsäule wird gestreckt und durch die zusammengezogenen Schulterblätter öffnet sich der Brustkorb. Entspannung in der Anspannung. All das wirkt sich auch positiv bei Nervosität und Schlafstörungen aus.

Zur Abwechslung kann jeweils ein Bein gerade nach gerade nach hinten gehoben werden, die Hüfte bleibt parallel zum Boden. Dann die Hüfte öffnen, das Bein anwinkeln und über die entgegengesetzte Schulter in Richtung Fuß blicken. Da ist Gleichgewichtssinn gefordert! Um Kraft zu entwickeln können auch die Unterarme abgelegt werden und mit dem Atem der Kopf abwechselnd vor und hinter die Arme bewegt werden (Delphin).

Hari Om!

Montag, 9. Dezember 2013

Tadasana - Der Berg




Tadasana der Berg. Er steht bei vielen Asanareihen am Anfang und am Ende.

Diese wichtige Asana wird oft verkannt, da in Zeiten in denen wir getrieben von unseren eigenen Terminen im Berufs- und Freizeitleben von einem Ort zum anderen rennen, Stillstand als überflüssig gilt. Dem wollen wir nun abhelfen, indem wir unsere Asana-Besprechung mir dieser Übung beginnen.

Mit parallel geschlossenen Füßen, das Gewicht über die gesamten Fußsohlen gleichmäßig verteilt, Wirbelsäule gerade aufgerichtet, die Hände liegen an den Oberschenkeln, Handflächen zeigen im leichten Winkel nach vorne,  Schulterblätter tendieren nach hinten, der Kopf ist in Verlängerung der Wirbelsäule, Blickrichtung ist gerade aus, Augen geschlossen. Die Oberschenkelmuskulatur ist leicht angespannt und die Kniescheiben werden dabei leicht nach oben gezogen. Haltet die Knie gestreckt aber nicht überstreckt. Wichtig für Menschen die ihre Knie über 180° strecken können, ihr solltet sehr sorgfältig darauf achten die Knie nicht durchzudrücken, sondern immer eine Anspannung rings um die Oberschenkel spüren. 

Spüre in dich hinein, fülle wie mit jedem Atemzug die Ausgleichsbewegungen immer kleiner werden.

Erhebe dich, wachse über dich hinaus, strebe zum Licht.
Unbewegt und ruhig wie ein Berg stehst du da.

Spüre jeden einzelnen Muskel, jeden Knochen und jede Sehne.

Werde zum Berg anmutig, gewaltig, überragend, unberührt von außen..
Stelle dich deinem Abgrund
Stelle dich deinen selbst

Stillstehend- nicht davonlaufen
Stillstehend- bewegungslos sein
Stillstehend- schau nach außen
Stillstehend- schau nach innen
Stillstehend- beobachtend
Stil-stehend- fühlen
Stillstehend- die Welt einfach an sich vorbeiziehen lassen
Stillstehend- einfach nur atmen und sein

Diese Asana ist ideal um sie immer wieder in deinen Alltag einfließen zu lassen, ohne viel Aufsehen zu erregen - einfach ein paar mal tief in den Bauch ein- und ausatmen und die Welt nur Welt sein lassen.

Hare Om Tat Sat

Freitag, 6. Dezember 2013

Nelson Mandela - Der lange Weg zur Freiheit

Nelson Mandela’s Top Five Contributions to Humanity
Foto von: guardianlv.com

Gestern Abend verstarb Nelson "Madiba" Mandela nach langer Krankheit. In meiner Jugend las ich die Autobiographie und war schwer beeindruckt, was dieser Mensch bereit war auf sich zu nehmen um Frieden und Gleichberechtigung in seinem Land zu erreichen. Er erinnert uns daran, das Gutes nicht von alleine entsteht sondern man stetig daran arbeiten und Rückschläge verkraften muss. Aber ich finde sein Leben zeigt auch, das man, wenn man seiner Aufgabe treu bleibt einiges erreichen kann. Ich bin schon sehr gespannt auf die Verfilmung seiner Autobiographie, die gestern Premiere hatte. 

Om tryambakam yajamahe sugandhim pushtivardhanam urvaarukamiva bandhanan mrityor mukshiya maamritat. Om Shanti.

Tipp: Scobel-Yoga boomt


Gestern lief auf 3sat in eine interessante, gut recherchierte Sendung über das Phänomen Yoga im Westen mit dem Titel "Yoga boomt". Beim Moderator Gert Scobel waren zu Gast: Britta Hölzel (Psychologin und Yogalehrerin), Eckard Wolz-Gottwald (Philosoph und Autor) und R. Sriram (Yoga-Meister und Autor).
Britta Hölzel berichtete das ihre und andere Studien zeigen, das längeres Üben von Yoga und Meditation den Aufbau des Gehirns verändern, ähnlich wie wenn man ein neues Instrument lernt aber mit dem Unterschied, das dabei die Art wie wir unsere Welt wahrnehmen und bewerten beeinflusst wird. Man bekommt so die Chance  die Geschichten, die wir uns ständig selbst erzählen mit etwas Abstand und objektiver zu betrachten. Was macht nun Yoga über die pure Gymnastik hinaus aus? Darüber sind sich die Diskutierenden relativ einig, es ist der Punkt des Loslassen, des "bei sich Ankommens" in den Übungen. Gegen Ende der Sendung gibt R. Sriram eine sehr schöne Vermutung warum Yoga mittlerweile so boomt. Yoga sei eine "globale Heimat", die man überall mit hin nehmen kann. 
Und hier könnt ihr die ganze Sendung ansehen: Zum Video
Om Shanti!

Dienstag, 3. Dezember 2013

Herzlich willkommen!


OM! Herzlich willkommen zu unserem LIVING-OM Blog. Wir heißen Vroni und Matthias und machen gerade gemeinsam unsere Yogalehrer-Ausbildung. Ziemlich oft fragen unsere Freunde und Bekannte nach Tipps und Trickst und deshalb kamen wir auf die verrückte Idee einen eigenen Blog zu gründen um unsere Erfahrungen mit euch da draußen zu teilen und aus euren Kommentaren alles mal aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Da wir auch erst am Anfang unseres Yoga-Wegs stehen gibt es noch viel zu entdecken und zu lernen! Wahrscheinlich seid ihr das erste Mal in einem Kurs mit Yoga in Kontakt gekommen (oder ihr seid selbst Yogalehrer) und deswegen wollen wir zunächst eine Reihe über die bekanntesten Asanas schreiben. In der Kategorie Lifestyle werden wir unter anderem über tolle Events und leckere vegane Rezepte (natürlich selbst getestet) berichten. Später folgen dann Artikel über die philosophischen Grundlagen des Yoga. Wir freuen uns auf eure Kommentare und hoffen euch gefallen unsere Berichte! OM Shanti